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Voraussetzungen für die Nutzung der App phagifit

  • Autorenbild: Nora Eiermann
    Nora Eiermann
  • 6. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Sept.


Beispielansicht aus der App phagifit
Beispielansicht aus der App phagifit

Nutzung und Empfehlung der App phagifit

Die App phagifit ist grundsätzlich für Dysphagien jeder Ätiologie sowie für alle Schweregrade geeignet.

Die Bewertung, ob die App im Einzelfall sinnvoll eingesetzt werden kann, liegt in der Verantwortung der behandelnden therapeutischen Fachkraft.

Für die Auswahl sind bestimmte Voraussetzungen und mögliche Ausschlusskriterien zu beachten.


Ein Klick auf das Augensymbol rechts neben der Empfehlung zeigt nochmal die entsprechende Beschreibung sowie die physiologische Grundlage für die Konsistenz gemäß IDDSI an.

(Die Beschreibung sehen sowohl Therapeut*innen, als auch die Patient*innen, für welche die Konsistenz freigeschaltet wurde.)


Technische Voraussetzungen

Eine Grundvoraussetzung ist der Zugang zu einem geeigneten Endgerät (Smartphone oder Tablet).

Falls Patient*innen selbst kein Gerät besitzen, können z.B. auch pflegende An- und Zugehörige dieses bereitstellen.

Die Bedienung muss entweder selbstständig möglich sein oder durch verlässliche Unterstützung erfolgen.


Vigilanz

Patient*innen benötigen zudem eine adäquate Vigilanz und Aufmerksamkeit über den Tag hinweg.

Nur wenn ausreichend wache Phasen vorhanden sind, kann eine effektive Auseinandersetzung mit den über die App vermittelten therapeutischen Inhalten stattfinden und ein sinnvolles, aktives Eigentraining umgesetzt werden.


Kognitive Fähigkeiten

Ein gewisses Maß an kognitiven Fähigkeiten ist erforderlich, um den Übungsvideos und -anleitungen folgen und diese korrekt und eigenständig umsetzen zu können.

Leichte Beeinträchtigungen wie Gedächtnisstörungen stellen nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium dar, sondern erfordern eine sorgfältige Abwägung durch die behandelnde Fachkraft.

Bei schwereren (neuro)kognitiven Auffälligkeiten kann die App-Nutzung und Umsetzung der Übungsinhalte im Einzelfall durch die enge Begleitung durch pflegende An- und Zugehörige ermöglicht werden.


Visuelle & auditive Wahrnehmung

Die visuelle und/oder auditive Wahrnehmungsfähigkeit sollte ausreichend sein, damit die Inhalte zugänglich und verständlich bleiben. Die Übungsvideos leiten die Inhalte in Bild und Ton an. Optimal ist eine Kombination aus beiden Sinneskanälen.

Darüber hinaus sind gute Deutschkenntnisse von Vorteil – die visuellen Inhalte unterstützen jedoch zusätzlich das Verständnis.


Übungsmotivation

Motivation und Durchhaltevermögen sind entscheidend für den Therapieerfolg im Eigentraining.

Die App phagifit sieht es als eine ihrer Aufgaben, durch das interaktive Format und die individuelle Ansprache der Patient*innen die Übungsmotivation zu fördern und aufrechtzuerhalten.

Patient*innen sollten allerdings grundsätzlich bereit sein, die Übungsinhalte über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig zu konsumieren und umzusetzen.

Bei schweren affektiven Störungen kann die App-Nutzung erschwert oder nicht zielführend sein; hier empfiehlt sich eine individuelle Prüfung.


Motorische Fähigkeiten

Die Inhalte der App phagifit basieren auf dem Übungskanon der Funktionellen Dysphagietherapie. Für die aktive Umsetzung der Übungsinhalte sollten daher grundlegende motorische Fähigkeiten vorhanden sein.

Patient*innen, für deren Behandlung überwiegend taktile/passive Stimulationsverfahren in Frage kommen, werden von den Übungsvideos nur eingeschränkt profitieren. In solchen Fällen können die ebenfalls in der App enthaltenen diätetischen Empfehlungen und Hintergrundinformationen zwar eine gewisse Unterstützung bieten – die Nutzung der Übungsvideos steht dann allerdings nicht im Vordergrund.



Fazit

Die wichtigsten Kriterien für eine sinnvolle Nutzung sind hier nochmals zusammengefasst:


  • ein geeignetes Störungsbild und grundlegende motorische Fähigkeiten,

  • ausreichende kognitive Leistungsfähigkeit und Vigilanz,

  • adäquate visuelle und/oder auditive Fähigkeiten,

  • passende technische Voraussetzungen oder Unterstützung im Umgang mit dem Endgerät,

  • vorhandene Übungsmotivation und Bereitschaft zur Nutzung digitaler Therapietools.


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Die App "phagifit" wurde aus der therapeutischen Praxis heraus entwickelt, um das gezielte Eigentraining von Dysphagiepatient*innen zu fördern.

Die App wird gemeinsam von Therapeut*in und Patient*in, ergänzend zur Präsenzbehandlung, genutzt. Die therapeutische Fachkraft kann regelmäßig individuell geeignete Übungsvideos (angelehnt an den Übungskanon der Funktionellen Dysphagietherapie) für die Patient*innen freischalten. Diese werden automatisiert an das tägliche Üben erinnert, können die praxisnahen und anschaulichen Übungsvideos zuhause abspielen und die Übungen parallel dazu umsetzen. So wird die therapeutische Interaktion in das häusliche Setting übertragen.

Neben Übungsvideos enthält die App auch ebenfalls individuell freischaltbare Ernährungsempfehlungen sowie allgemeine Hintergrundinformationen und Tipps zum alltäglichen Umgang mit der Dysphagie für Patient*innen und Angehörige.

Weitere Informationen zur App phagifit finden sich auf den jeweiligen Unterseiten dieser Website (www.phagifit.de).

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